Trinkwassersicherheit in Mehrfamilienhäusern
In Mehrfamilienhäusern wird die Sicherheit des Trinkwassers oft unterschätzt – dabei spielt sie eine entscheidende Rolle für die Gesundheit aller Bewohner. Lange Leitungswege, selten genutzte Wasserhähne und unzureichende Wartung können zu einer Vermehrung von Legionellen und anderen Krankheitserregern führen. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie jedoch die Trinkwasserqualität sicherstellen und gesundheitliche Risiken minimieren.
Warum ist Trinkwassersicherheit so wichtig?
Laut dem Umweltbundesamt erkranken jährlich Hunderte Menschen an Legionellose, einer durch Bakterien ausgelösten Lungenentzündung. Besonders ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Daher ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Wichtige Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserhygiene:
- Regelmäßige Temperaturkontrollen: Halten Sie die Warmwassertemperatur konsequent über 60 °C. Bei dieser Temperatur sterben Legionellen ab und können sich nicht vermehren. Installieren Sie idealerweise ein Thermometer an zentralen Punkten der Warmwasseraufbereitung.
- Wöchentliche Spülpläne: Stellen Sie sicher, dass alle Leitungen regelmäßig genutzt werden. Auch selten genutzte Wasserhähne und Duschen sollten mindestens einmal wöchentlich gespült werden, um Stagnation und Keimwachstum zu verhindern.
- Professionelle Wartung und Beprobung: Lassen Sie Ihr Trinkwassersystem regelmäßig von Fachbetrieben prüfen. Die Probenahme sollte speziell auf Legionellen und andere Keime ausgerichtet sein, um ein umfassendes Bild der Wasserqualität zu erhalten.
- Filtertechnik an sensiblen Stellen: Verwenden Sie spezielle Filter an Wasserhähnen und Duschköpfen, um potenzielle Verunreinigungen aus dem Wasser zu filtern. Diese sind besonders in Haushalten mit älteren oder immungeschwächten Personen empfehlenswert.
Praxisbeispiel: Erfolgreiche Maßnahmen in einer Wohnanlage
Die Wohnbaugesellschaft „HanseDom“ in Hamburg hat ein umfassendes Hygienekonzept für Trinkwassersysteme implementiert. Dazu gehörten die Installation moderner Zirkulationspumpen, wöchentliche Spülungen und jährliche Laboranalysen. Seit der Umsetzung vor fünf Jahren wurden keine Legionellen mehr nachgewiesen, und die Bewohner sind mit der Wasserqualität hochzufrieden.
Kosten-Nutzen-Abwägung
Ein professionelles Wartungspaket kostet für ein Mehrfamilienhaus je nach Größe zwischen 500 und 2.000 Euro pro Jahr. Die Vermeidung von Gesundheitsrisiken und langfristigen Reparaturen macht diese Investition jedoch sinnvoll und kosteneffizient.
Weiterführender Link: Alles über Trinkwassersicherheit in Gebäuden
Bildplatzhalter: Ein Beispielbild könnte eine Zirkulationspumpe oder die Probenahme eines Trinkwasserexperten zeigen
Ausblick: Nächste Woche stellen wir Wärmepumpen als Alternative zu klassischen Heizsystemen vor. Sie erfahren, welche Vorteile diese Technologie bietet und wie Sie damit Ihre Energiekosten senken können.